position 54°24,9‘n, 10°15,3‘e
projekte & themen
mit dem versenken von zinkplatten im meer an
markanten seezeichen des “kiel-flenburg-weges”
konnte die spezielle meeresumwelt direkt einfluss
auf meine späteren radierungen nehmen.
schon während einer segelreise nach norwegen
experimentierte ich mit korrosion durch seewasser
an einer zinkplatte.
zunächst wurden mitte märz 2003 am kiel-
leuchtturm, fyrskib no. XV und leuchtturm kalkgrund
zinkplatten wie messinstrumente ausgebracht.
nach einem halben jahr wurden die zinkplatten wie
fischnetze geborgen.
der projektverlauf beinhaltete das vorbereiten,
verschnüren, ausbringen und bergen der zinkplatten.
ein schifffahrtsweg, wie der kiel-flensburg-weg ist durch seezeichen, leuchttürme und tonnen, markiert. früher
übernahmen das auch feuerschiffe wie das feuerschiff læsø-rende.
feuerschiff læsø-rende,
kiel-leuchtturm,
kalkgrund-leuchtturm
an diesen seezeichen befestigt, waren die
radierplatten ein halbes jahr versenkt und dem
aggressiven seewasser ausgesetzt. und
keineswegs lagen sie still im wasser. von der
meeresströmung, die mitunter die
fahrtgeschwindigkeit eines segelbootes erreicht,
segelten die platten wie drachen im wind.
schließlich mußten sie mit gewichten beschwert
werden, damit sie die lotsenboote am leuchtturm
kiel nicht behinderten.
beim ersten "hol" am kiel-leuchtturm zeigte sich,
dass der korrosionsfrass an allen teilen weit
fortgeschritten war. die zinkplatten hingen nur noch
an der seele des drahtes. der leinenüberzug war bevölkert mit seepocken, muscheln, seesternen, würmern
und krebsen. das leinen schützte die platten vor bewuchs, die korrosion am metall aber konnte ungehindert
wirken.
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